Übergewicht und Diabetes mellitus bei Hunden
Übergewicht bei Hunden
Fettleibigkeit(Adipositas) kann schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Das Übergewicht hingegen beeinträchtigt den Hund tagtäglich und dadurch wird seine Lebensqualität gemindert und der Weg freigemacht für andere Erkrankungen. Nicht zuletzt wird die Lebenserwartung des Vierbeiners herabgesetzt.
Ursachen für das Übergewicht des Hundes:
- Gesundheitsprobleme z.B. Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), Herz-Kreislauferkrankungen, Ostheoarthrose
- Alter: eine Fettleibigkeit ist eher im Alter zu beobachten. Die Gründe sind mannigfaltig, aber als Beispiel könnte man den Arthrotisch vorbelasteten Hund nennen, der keine Lust hat mit Artgenossen zu spielen, da er latent Schmerzen hat
- Kastrationsstatus: da sich der Stoffwechsel nach einer Kastration verlangsamt, neigen die Hunde schneller zu Fettleibigkeit, wenn Besitzer das Futter bzw den Verbrauch anpassen
- Genetische Faktoren spielen auch hier eine Rolle. Beagle, Cockerspaniel, Retriever, um nur einige Rassen mit Prädisposition zu nennen.
- Arzneimittel: die Gabe von z.B. Cortison kann einen gesteigerten Appetit auslösen.
Symptome:
Eine Fettleibigkeit und Übergewicht wirken sich auf den gesamten Organismus des Hundes aus.
Die Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Hautinfektionen oder sogar einer Krebserkrankung steigen.
Therapie:
Die Therapie ist einfach gesagt bzw. aufgeschrieben, aber das Durchhalten ist die Kunst! Es sollte ein spezielles Diätfutter gefüttert werden in Zusammenhang mit einer angepassten Futterration. Es können auch Füllstoffe (z.B. Futterzellulose aus der Apotheke) in die Portion gemischt werden. Der Hund spürt dann schneller und länger anhaltend ein Sättigungsgefühl.
Vermehrte körperliche Bewegung ist selbstredend.
Und außerdem ist eine unkontrollierte Nahrungsaufnahme nicht angezeigt, sowie sollten während der Diät keine Leckereien gegeben werden.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus. besser bekannt, als Zuckerkrankheit, ist es eine Stoffwechselstörung, die 1 von 100 Hunden betrifft. Es gibt prädisponierende Faktoren, für den Ausbruch der Krankheit.
Hormone spielen in diesem Zusammenhang wiedermal eine große Rolle. Unkastrierte Hündinnen, die das Sexualhormon Progesteron bilden, können einen Ausbruch von Diabetes begünstigen.
Die Gabe von Medikamenten z.B. die Gabe von Cortison beeinflusst den Kohlenhydratstoffwechsel und somit den Diabetes.
Andere Krankheiten, wie z.B. der Bauchspeicheldrüse, Stoffwechselstörungen(Cushing-Syndrom), bei der die Nebenniere eine viel zu große Menge des Cortisol ausschüttet oder aber Tumore. All diese Erkrankungen können dazu führen, dass der Hund an Diabetes mellitus erkrankt.
Das typische Alter, in dem Hunde an Diabetes erkranken, liegt bei 8 Jahren. Beim Diabetes kann der Körper seinen Kohlenhydratstoffwechsel nicht mehr richtig regulieren. Einfach erklärt bedeutet dies, dass wenn der Hund gefressen hat, der Blutzuckerspiegel ansteigt. Die Zellen der Gewebe und Organe möchten den Zucker aus dem Blut aufnehmen. Hierzu wird Insulin benötigt. Nur durch das Insulin kann der Zucker in die Zellen aufgenommen werden.
Fehlt das Insulin, dann ist der Weg ins Innere der Zelle versperrt und ein überhöhter Blutzuckerspiegel ist die Folge.
Gleichzeitig erleiden die Zellen einen Energiemangel.
Symptome, die dem Besitzer auffallen können:
- der Hund trinkt übermäßig viel
- er setzt häufig Urin ab
- er magert ab
Beim Diabetes gibt es 2 Formen, die es zu unterscheiden gilt
Typ-1-Diabetes
Das ist die häufigste Form bei Hunden.
Es besteht ein Insulinmangel und es beginnt die Kaskade, wie oben beschrieben.
Typ-2-Diabetes
Es wird zum einen zuwenig Insulin produziert, aber außerdem spreche die Zellen im Gewebe gar nicht auf das Insulin an (Insulinresistenz)
Diabetes und wie wird er festgestellt?
Der Tierarzt führt spezielle Blut-und Urinuntersuchungen durch. Wichtig ist zu klären, aus welchem Grund der Diabetes ausgelöst wurde. Es ist wichtig, die genaue Ursache der Erkrankung festzustellen.
Mein Hund hat Diabetes-was nun?
- Das fehlende Insulin kann dem Hund regelmäßig gespritzt werden.
- Schweineinsulin ist dem Hundeinsulin identisch. Der Tierarzt wird den Tierhalter einweisen und die genaue Dosis berechnen.
- Bewegung ist unerlässlich, da das Insulin besser von den Muskeln aufgenommen werden kann. Auch eine spezielle Diätfütterung ist wichtig.
- Der Hund sollte regelmäßig ein spezielles Diätfutter für an Diabetes erkrankte Hunde erhalten, damit der Blutzuckerspiegel auch relativ konstant gehalten werden kann, gepaart mit einer regelmäßigen Insulingabe)
Wie lange kann ein Hund mit Diabetes leben?
Hat ein Hund Diabetes, kann es sein, dass seine Lebenserwartung deutlich geringer ist als bei gesunden Hunden, da es im Verlauf der Krankheit, wie oben bereits erwähnt, zu fatalen Organschäden kommen kann.
Wird jedoch der Diabetes beim Hund früh erkannt und entsprechend behandelt, wird die Lebenserwartung allerdings kaum oder sogar gar nicht verkürzt.
Das setzt allerdings einen aufmerksamen und konsequenten Hundehalter voraus, der sich strickt an die Empfehlung des Tierarztes bzw. der Tierärztin hält.